Doch erhalten nicht nur einzelne Tierpräparate ihre Geschichte. Auch die Sammlung selbst wird als Produkt eines historischen Wandels gezeigt, als eine "spezifische Umgangsweise mit Objekten." Es ändern sich die gesammelten Objekte, die Trägerschaften der Sammlungen, die Sammler aber auch die Technik des Sammelns selbst. Diese Wandlungen auf verschiedenen, von einander nicht trennbaren Ebenen zeigen die Ausstellung und der Katalog am Beispiel der Sammlung des Zoologischen Museums Zürich.

Dabei steht die Frage im Mittelpunkt: Was heisst Sammeln überhaupt? Sammeln heisst Verschiedenes. Inwiefern, das wird aus unterschiedlichen Perspektiven beantwortet: von den sammelnden Personen und Institutionen, von den gesammelten Objekte, sowie von der Tätigkeit des Sammelns selbst.

Sammeln heisst eine Sammlung gründen. Als Ursprung der Sammlung des Zoologischen Museums gilt die Wasserkirche (grosses Bild). In der ehemaligen, 1629 gegründeten Bürgerbibliothek waren nebst zahlreichen, teilweise kostbaren Büchern auch Kunstgegenstände und Naturalien zu betrachten, welche meist als Schenkungen in die Sammlung gelangten.